Reisebericht von meinem Irlandurlaub 2010
(vom 28.05.2010 bis 13.06.2010)
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Zusatztag in Frankfurt – Samstag der 28.05.2010
Leider gab es in diesem Jahr keine geeigneten Flüge von Leipzig (via Frankfurt) nach Dublin.
So entschloss ich mich eine Zusatzübernachtung in Frankfurt zu machen.
Fuhr mit dem ICE von Weimar zum Hauptbahnhof von Frankfurt, suchte mein Hotel auf und genoss den restlichen Abend.
Anreise – Samstag der 29.05.2010
Nach einem reichhaltigen Frühstück begab ich mich mit der S-Bahn auf den Weg zum Flughafen.
Mittags flog ich dann nach Dublin. Nach und Nach kamen die restlichen Mitreisenden.
Am frühen Nachmittag ging es mit dem Bus einmal quer über die Insel nach Tourmakeady.
Dort wohnte ich für die nächsten 2 Wochen im „Marie Lukes“, einem Pub mit einigen Gästezimmern. Der Tag klang bei Livemusik und einigen Guinness im Pub aus.
Aus Wanderung wurde Radtour – Sonntag der 30.05.2010
Auf eine erholsame Nacht folgte ein interkontinentales Frühstück.
Anschließend suchten wir uns geeignete Räder aus und fuhren zu einer nahegelegenen Fabrik.
Von hier aus sollte unsere Wanderung starten, leider wurde daraus nichts, weil eine Mitreisende stürzte. Unsere Reiseleitung fuhr mit ihr in das nächste Krankenhaus.
Wir anderen schwangen uns zurück auf die Räder und fuhren an die Nordspitze des Lough Mask. Auf dem Weg dahin machen wir halt an einem kleinen Wasserfall und der zerfallen Kirche unweit des Dorfzentrums.
An der Nordspitze angekommen erwartete uns Kaffee/Tee und selbstgebackener Kuchen bei der Holländerin, welche ich schon aus dem letzten Jahr kannte.
Verregneter Tag – Montag der 31.05.2010
Der Tag „begrüßte“ uns schon mit einem kleinen Regenschauer.
Aufgrund dieser Wetterlage war es leider unmöglich geworden eine Wanderung, Radtour oder gar eine Kanutour durchzuführen.
Kurzerhand entschlossen wir uns mit einem Bus nach Cong zu fahren. Nach einer Besichtigung des Ashford Castle und der Cong Abbey machte ich mich zu Fuß auf dem Weg zu dem 2,5km entfernten Steinkreis außerhalb von Cong.
Auf dem Rückweg mit dem Bus fuhren wir auf der Ostseite des Sees entlang durch Ballinrobe.
Hier sollte laut einer Anzeige ein Pferderennen stattfinden, leider waren wir dafür aber viel zu früh da.
Wider am Gästehaus angekommen, hatte sich das Wetter einigermaßen gebessert und so konnten wir noch etwas mit den Rädern fahren.
Etwa 10km entfernt befinden sich Cascaten, kleine Badebuchten in einem Fluss, dem Srahnalong River
Hier gingen auch 2 Temperaturunempfindliche baden, das Wasser hatte nur etwa 13 Grad.
Auf dem Rückweg kamen wir dann doch noch in einen Regenschauer und waren komplett durchnässt, als wir im Pub ankamen.
Galway – Dienstag der 01.06.2010
Heute ging es nach Galway, dem Kulturzentrum des irischen Westens.
In unserer freien Zeit, nach einer kleinen Stadtführung, lief ich fast den gesamten Küstenstreifen ab.
Nach dem Abendessen im Pub fuhren wir zurück zum Lough Mask.
Ausflug auf Inish Bofin – Mittwoch 02.06.2010
Der heutige Tag stand uns zur freien Verfügung.
Für wenig Geld konnten wir an einen Ausflug auf die Insel „Inish Bofin“ teilnehmen.
Bis auf 3 Leute nahmen wir alle dieses Angebot an. Diese 3 machten eine selbstgeplante Rad- und Wandertour zum und auf den Croagh Patrick (einer Pilgerstätte in Irland und meinem Ziel für die nächste Woche).
Für uns ging es gegen 10 Uhr los mit dem Bus nach Cleggan einer kleinen Hafenstadt.
Von hier aus ging es mit der Fähre in ca. 45min rüber auf die Insel.
Auf Insih Bofin angekommen machten wir eine kleine Kaffe und Tee Pause.
Eine Wanderung über den Südwest-Ausläufer der Insel war der Hauptteil des heutigen Tages.
Zurück auf dem „Festland“ ging es mit dem Bus direkt zum Abendessen.
Achill Island – Donnerstag der 03.06.2010
Um 10 Uhr starte der heutige Ausflug an Achill Island, der größten Insel Irlands.
Die Fahrt ging über Westport, einer Postkarten Schönheit, und Achill Sound (bereits auf der Insel) nach Keel.
Keel ist ein kleines Dorf mitten auf der Insel.
Nach einer kurzen Pause in Keel ging es weiter zum Keem Bay einem wunderschönen Strand im Westen der Insel.
Ein Aufstieg auf den etwa 200 m hohen „Hügel“ am Keem Bay, war die einzige Anstrengung am heutigen Tag.
Oben angekommen hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den Strand, den Atlantik und das „Festland“ der Insel. Eine Windjacke war hier oben wirklich angebracht, denn es war sehr windig und leichten Regen gab es auch.
Wieder unten, gab es eine Abkühlung in dem mit 13°C angenehmem Atlantik.
Mit dem Bus ging es gegen 17.00 Uhr zurück.
Wanderung durchs Hochmoor – Freitag der 04.06.2010
Mit den Rädern ging es zu einer etwas entfernten Fabrik, von hier aus startete dann die Wanderung.
Der Weg, der zuerst ein normaler Feldweg war, endete plötzlich und wir mussten über Wiesen und Deckmoore laufen. Vorbei an Torf-Feder ging es durch die wahre Natur Irlands.
Es galt auch einige Schlammlöscher zu überwinden und so mancher Schuh versank darin.
Nach einiger Zeit kamen wir zurück auf einem befestigenden Weg, welchen wir bis zur Fabrik zurück folgten.
Abschied und Neuanfang + „kleine“ Wanderung – Samstag der 05.06.2010
Heute heißt es für alle Mitreisende Abschied nehmen von der bezaubernden Landschaft Connemaras und des Westen von Irland.
Mitten in der Nacht bzw. ganz in der Früh gingen die Transfers zum Dubliner Flughafen und von dort aus zurück nach Deutschland.
Mich erwartete noch eine weitere Woche in Tourmakeady und am Lough Mask.
Nach einem guten Frühstück, nahm mich unsere Reiseleitung mit nach Clonbur, einem Dorf zwischen dem Lough Mask und dem Lough Corrib.
Von hier aus ging es zu Fuß zurück zum Gästehaus.
Am frühen Nachmittag hatte ich dann die 23km lange Strecke hinter mich gebracht und verbrachte die restliche Zeit bis zur Ankunft der neuen Gruppe bei einem gut gekühlten Gunniess.
Kanutour – Sonntag der 06.06.2010
Geweckt wurden wir von wunderschönem Sonnenschein.
So entschlossen wir uns kurzerhand eine Kanutour zu machen
Nach dem Frühstück ging es mit dem Fahrrad zum nahe gelegenen Hostel.
Dort verpackten wir unsere Rücksäcke in wasserdichte Kunststofffässer.
Mit Schwimmweste, Paddel und Fass ging es zu einer kleinen Bucht.
Nach einer kleinen Einführung zum Kanufahren ging es mit Zweisitzerkanus los.
Mittagspause machten wir an einem kleinen Strand.
Gegen 15 Uhr waren wir wieder zurück in der Bucht und die Kanutour war beendet.
regnerische Wanderung – Montag der 07.06.2010
Eine schöne Wanderung über Wiesen, Hochmoore und Torffelder.
Ein leichter Regen ab und zu gab uns etwas Abkühlung.
– leider keine Bilder vorhanden –
Galway – Dienstag der 08.06.2010
Wieder ein schöner Tag in Galway.
Höllentour auf den Croagh Patrick – Mittwoch der 09.06.2010
Den heutigen Tag hatten wir zur freien Verfügung.
Einige nahmen ein Angebot zum Reiten oder für eine Sheep-Dog Vorführung an.
Der Aufstieg auf dem Croagh Patrick der 3 reisenden vergangener Woche hat mich so fasziniert, dass ich beschlossen habe, diese Tour auch zu machen.
Da diese Tour alleine zu riskant ist, fragte ich rum wer eventuell noch daran interessiert sei. Tatsächlich fanden sich 2 die mich begleiteten.
Kurz nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf die 38km lange Radtour zum Fuß des Berges. Auf dem gesamten Weg wurden wir von einem andauernden Nieselregen begleitet.
Gegen 12 Uhr schlossen wir unsere Räder an und schauten hinauf zum in wolkenverhangenen Gipfel. Kurze Zeit später machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach oben. Bereits auf den ersten Metern kamen uns erschöpfte Gipfelsteiger entgegen. Zudem wurden wir von einem Schild gewarnt bei solch einem Wetter den Aufstieg auf keinen Fall zu wagen. Dieses ignorierten wir.
Bald wurde aus einem guten Wanderweg, wein Weg aus Geröll, Schutt und kies, zudem nahm die Steigung auf ca. 40-50 % zu. Auf etwa der Hälfte des Weges wurden wir dann vom Nebel eingehüllt und wollten schon umdrehen, dachten uns aber, wenn wir es bis hierhin geschafft haben, dann schaffen wir es auch bis ganz nach oben.
Kurz vor dem Gipfel wurde der Weg noch steiniger und rutschiger. Auch der Nebel nahm nochmals zu, so betrug die Sichtweite nur noch ungefähr 5m.
Um 13:30 Uhr nach etwa 1:20 h Aufstieg hatten wir es geschafft, wir standen auf dem Gipfel des 764m hohen Pilgerberges Croagh Patrick. Ein Gefühl was man nicht mit Worten beschreiben kann. Hier oben war es nun so windig, dass wir unsere eigenen Worte kaum verstanden.
Eine kleine Pause, welche sich auf Kekse, Wasser und Brot beschränkte, hatten wir uns jetzt wirklich verdient. Der darauffolgende Abstieg war aufgrund des zunehmendes Regens mehr eine Rutschpartie als ordentliches Wandern.
Vollkommen erschöpft und entkräftet kamen wir wieder bei unseren Rädern an. Nun erwartete uns aber noch eine windige und anstrengende Rückfahrt (wieder 38km).
Im Gästehaus angekommen gönnten wir uns erst einmal eine warme Dusche und verbrachten den restlichen Abend im Pub.
Diese heutige Tour war das härteste was ich mir je zugemutet habe (bis jetzt).
Crough Patrick – die ganze Geschichte
Achill Island – Donnerstag der 10.06.2010
Nach einer sehr erholsamen Nacht, mussten wir unsere ausgepowerten Körper bei einem reichhaltigen Frühstück erst einmal wieder auffüllen.
Danach folgte ein Ausflug auf Achill Island.
Radtour nach Cong – Freitag der 11.06.2010
Heute heißt es, ab aufs Rad.
Angeboten wurden zwei Radtouren, eine leichtere und eine anspruchsvollere.
Die leichtere ging zum Ballintober Abbey und die anspruchsvollere führte nach Cong, einem kleinem Städtchen zwischen den zwei großen Seen, „Lough Mask“ und „Lough Corrib“.
Die Route führte uns über einem rund 300 m langen und 11% steilen Pass zu der Dorfschönheit Finny. Das kleine Dorf hat immerhin eine Tankstelle, eine Kirche und eine Bar.
Über Clunbur ging es weiter in Richtung Cong. Der Radweg führte uns quer durch den Schlossgarten des „Ashford Castle“, welches eines der besten Luxushotels Irlands ist.
Am Ausgang des Gartens befand sich das „Cong Abbey“, eine alte, zerfallene Kirche.
Auf der Rückfahrt, mussten wir natürlich den Pass wieder hinauf. Viele haben die Räder geschoben, einige fuhren im kleinsten Gang hoch.
Zurück im Gästehaus konnten wir uns bei einem kühlen Bier erst einmal ausruhen.
Bevor es zum letzten Abendessen ging, scharfes Curry-Hühnchen mit Reis.
Der letzte Tag – Samstag der 12.06.2010
Auch für mich heißt es heute Abschied nehmen von der wunderschönen und vielseitigen Natur des irischen Westens.
Mit einem Non-Stop-Bus ging es am Vormittag von Galway nach Dublin.
Von hier aus startete am Nachmittag der Flieger nach Frankfurt a. M.
Wie auch schon auf der Hinreise verbrachte ich eine Zusatzübernachtung in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes, bevor ich mich dann am Sonntag den 13.06.2010 mit dem Zug zurück nach Hause machte.
Schlusswort:
Der diesjährige Urlaub war für mich der schönste und vielseitigste den ich bis jetzt in Irland erlebt habe. Und er hat mich ein wenig zum Nachdenken angeregt.
Ende
4 Antworten auf „Irland 2010“
Servus aus dem schönen Oberbayern zu dir, das hört sich ja mal wieder sehr verführerisch an, ich freue mich schon auf deine fotos und werde sie mir dann auch gleich mal ansehen. Wenn ich auch noch mal auf die idee kommen sollte, nach Tourmakeady zu reisen, sag‘ ich dir Bescheid.
LG, Martin
Hallo Daniel, habe deinen Reisebericht gelesen,Annette und ich haben unseren letzte Woche Freitag auch fertig gestellt. Gerne denke ich noch an die schöne Zeit zurück.
Bleib so wie du bist und lass es dir gut gehen alles Liebe Elke
Kommentar zur Tour zum Croagh Patrick am 9.6.2010
Fürchtet euch nicht!
„Höllentour“ ist nicht der richtige Ausdruck für diesen Ausflug.
Ich, weiblich 54, und E., männlich 32 haben die Tour von Tourmakeady zum Croagh Patrick am 22.6.2016 eben falls gemacht. Wir sind um 9 Uhr in Tourmakeady gestartet. Für die Fahrradstrecke durch die Berge brauchten wir 2 Stunden und 25 Minuten. Nach dem nötigen Schuhwechsel haben wir uns auf den Weg nach oben gemacht. Es dauerte genau 1,5 Stunden, bis wir beim „Heiligen Patrick“ ankamen. Auf dem Weg gab es ein bisschen Regen, Wind und trübe Sicht. Doch oben angekommen, hellte sich der Himmel auf und wir hatten eine traumhafte Sicht nach allen vier Himmelsrichtungen. Nach ein paar Gipfelfotos machten wir uns um 13.35 Uhr wieder auf den Rückweg. Nach 1 Stunde und 15 Minuten kamen wir unten wieder an. Der Cappuccino und das Guinness schmeckten hervorragend. Zusätzlich konnten wir noch ein paar Takte einer spontan aufspielenden irischen Musikgruppe genießen. Um 15.30 Uhr machten wir uns auf den Rückweg durch die Berge und waren pünktlich zum Abendessen zurück.
Dieser Ausflug war das Highlight unseres Urlaubs! Wir möchten dieses Erlebnis nicht missen und würden die Tour jederzeit wieder machen. Mit ein bisschen Fitness, einer positiven Einstellung und netter Begleitung wird dieser Ausflug zu einer bleibenden Erinnerung!
Auch für mich war es das Highlight des damaligen Urlaubs, nur eben eine Höllentour 🙂
Genaueres ist in der wahren Geschichte zu lesen 😉