Teil 9 – Rabanal bis Santiago
Tag 85 – 10.06.2014 – Ponferrada (33km)
Von Rabanal nach Foncebadón führte der Weg sechs Kilometer durch eine schöne Heidelandschaft mit herrlichen Aussichten. Den Höhenunterschied zwischen den beiden Bergdörfern von etwa 300 Höhenmetern, nahm ich dadurch kaum war. Nach weiteren zwei Kilometern und noch einmal 90 Metern nach oben kam einer der schönsten, aber zugleich auch schlimmsten Augenblicke des Caminos, das Cruz de Ferro.
Das Cruz de Ferro ist ein eisernes Kreuz auf einem 25 Meter hohen Eichenpfahl inmitten eines Steinhaufens. Nach alter Pilgertradition legt ein Pilger hier einen Stein ab, den er von zu Hause mitgebracht hat, als Zeichen, dass er seine Sorgen mit diesem Stein hier ablegt und so hinter sich lässt.
So legte auch ich hier meinen kleinen Stein ab. Dabei flossen mir unweigerlich die Tränen, wobei ich mir dachte: „Mensch, jetzt reiß dich mal zusammen, das ist nur ein Stein.“ Ja es war nur ein Stein, aber dieser hat mich auf jedem Schritt meiner Reise begleitet. Als ich den Kleinen dann ablegte, durchfuhr ein Blitz meinen ganzen Körper, so als ob ich gerade einen geliebten Menschen verlor.
Hier traf ich auch wieder auf Marcellus. Wir machten gegenseitig Fotos, bevor er weiterzog und ich noch kurz ruhte, um den Verlust zu verarbeiten.
Beim Abstieg nach Manjarin, dem kleinsten Dorf der Welt, hörte ich auf etwa der Hälfte schon von weitem wohlklingende Musik. Es spielten zwei Spanier mit Geige und Gitarre. Wunderschön anzuhören in diesem, für mich, traurigen Moment.
An der Herberge in Manjarin sah ich noch einmal kurz Marcellus. Wir tranken hier bei Thomas, der sich selbst als letzter Templer bezeichnet, noch einen Kaffee, bevor ich mich verabschiedete und mich auf die sieben Kilometer nach El Acebo machte.
Dieses Bergdorf ließ ich mehr oder weniger einfach links liegen und lief direkt nach Riego de Ambrós weiter. Leider fand ich dort keine Möglichkeit eine Pause zu machen und so ging es dann weitere fünf Kilometer bergab nach Molinaseca. Hier genehmigte ich mir dann nach langer Zeit eine kalte Cola in einer Bar.
Auf der Landstraße kam ich nach weiteren acht Kilometern in Ponferrada an.
Von hier aus sind es keine 300 Kilometer mehr bis ans Kap Finisterre.
An der einzigen Herberge, der kirchlichen, stellte ich mich an der Schlange der wartenden Pilger an. Die Herberge verfügte über 180 Betten in Zimmern mit vier bis neun Betten und weiteren 90 Plätzen in Schnarchsälen im Kellergeschoss.
Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachte ich dann mal wieder mit Wäsche waschen und Tagebuch schreiben.
Seit dem Abstieg nach Riego de Ambrós merkte ich im rechten Schienbein einen stechenden Schmerz und das fast bei jedem Schritt. Ich hoffte nur, dass dies auf den steilen Abstieg zurückzuführen war und nicht sehr lange anhalten wird.
Tag 86 – 11.06.2014 – Villafranca del Bierzo (24km)
Beim Ausgang der Herberge stand ich wieder Schlange, wie schon am Vortag beim Einlass, nun aber nicht wegen der vielen Pilger, sondern weil einer der Hospitaleros jeden umarmte und ihm ein Buen Camino wünschte. „Was für eine herzliche Verabschiedung“, dachte ich.
Die ersten Kilometer führten entlang der Landstraße durch die kleinen Vororte Campostilla und Columbrainos. Nach sieben Kilometern erreichte ich Fuentesnuevas und kurz darauf das lange Straßendorf Camponaraya. Hier hatte schließlich das Landstraßentreten vorerst ein Ende.
Über Schotterwege ging es zunächst nach Cacabelos und auf einer kleinen Straße nach Pieros. Kurz hinter dem Dorf teilte sich der Jakobsweg. Entweder man lief entlang der Landstraße nach Villafranca del Bierzo oder auf einer nur etwas längeren Wegalternativen durch wunderschöne Weinberge.
Diese Chance auf einen ruhigen Weg ließ ich mir natürlich nicht entgehen und kam nach zwei Kilometern in Valtuille de Arriba an.
Da die Sonne mehr als gnadenlos brannte, hätte ich gerne eine Pause in einer Bar gemacht. Leider fehlte aber so etwas in diesem Dörfchen. So machte ich mich dann auf die letzten vier Kilometer nach Villafranca.
Bereits um halb zwölf betrat ich die 4000-Einwohner-Stadt. Die Herberge Ave Fenix, diese hatte ich noch gut in Erinnerung, machte erst um ein Uhr wieder auf. So zog ich gleich weiter in die Stadt hinein und suchte mir eine Bar.
Eine reichliche Stunde später ging ich zurück und sah einen der Hospitaleros der Herberge gerade seinen Hund wieder einfangen. Nachdem die Jagd erfolgreich zu Ende war, fragte er mich: „You want a dog for the Camino?“ (Willst du einen Hund für den Camino?)
Ich antwortete „Yes, why not.“ (Ja, warum nicht).
Es würde bestimmt Spaß machen, mit einen treuen Hund den Camino zu gehen.
Mit Erstaunen sah ich, dass sich die Herberge nicht großartig verändert hatte in den letzten beiden Jahren. In der Zeit, bevor weitere Pilger hier ankamen, unterhielt ich mich ein wenig mit einem der Hospitaleros, er war Schotte, sodass die Verständigung mit Englisch kein großes Problem darstellte.
Er erzählte mir, dass er zusammen mit dem eigentlichen Besitzer Jesus Jato, dem heilende Kräfte durch Handauflegen zugesprochen werden, einen Teil der Herberge in Eigenarbeit gebaut bzw. renoviert hatten.
Im Laufe der nächsten Stunde kamen immer mehr Pilger hier an, zwei Drittel von ihnen Deutsche.
Am Nachmittag ging ich noch einmal in die kleine Stadt hinein und suchte mir ein Café. Auf den Weg zum Dorfplatz lief ich an einem Thermometer mit der Anzeige „35 °C“ vorbei.
Mehrere kleine Bars und Cafés standen zur Auswahl. Von einem der Tische vor einem, etwas gehobeneren, Café winkte mir ein Paar entgegen und deutete mir an, mich doch zu ihnen zu setzen. Beide übernachteten ebenfalls in der Herberge Ave Fenix und wir hatten bereits schon ein paar Worte gewechselt. Er erzählte, dass er vor einigen Jahren schon einmal hier auf dem Camino unterwegs war, zusammen mit einem Freund. „Und dieses Jahr schleppt er mich mit!“, sagte seine Frau darauf hin. Beide konnten es nicht begreifen, dass ich nun schon seit fast 2500 Kilometern unterwegs war. Als ich meinen Kaffee bezahlen wollte, sagte er zu mir: „Nein nein, du bist natürlich eingeladen. Du hast schon genug Kilometer überstanden.“ „Kaum kennen gelernt und schon wird man eingeladen“, dachte ich. Für diese spontane Einladung bedankte ich mich natürlich sehr herzlich.
Als ich anschließend zurück zur Herberge ging, lief mir Marcellus über den Weg. Er war an diesem Tag von Molinaseca aus hierher gelaufen und schlief in der kirchlichen Herberge, welche nur wenige Meter vor der meinen lag. „Hut ab!“ Sagte ich zu ihm.
Das war auch das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte.
Am späten Nachmittag lernte ich Regina, Eiko & Tilo und Fabian kennen.
Regina kam aus einem kleinen Dorf in der Oberpfalz. Sie arbeitete in einem Waldkindergarten und war bereits das dritte Jahr auf dem Jakobsweg unterwegs. 2012 startete sie in Saint-Jean und kam bis nach Santo Domingo, 2013 bis nach Molinaseca und nun war sie von Molinaseca aus bis ans Ende unterwegs.
Eiko und Tilo kamen aus Dessau. Sie schrieben nebenbei einen Blog und waren damit für die selbstinitialisierte Aktion: „Zwei Männer, Ein Weg, Ein Ziel“ unterwegs. Sie nahmen die Steine von vielen Menschen mit auf den Camino (für das Cruz de Ferro) und sammelten damit Spenden (1 Euro je Gramm als kleine Transportgebühr). Der Erlös aus diesem Spendenlauf kam schließlich in drei Projekte. Ganz neben bei machten die beiden entlang des Weges Geocaching.
Alles Weitere zu den beiden lest ihr in ihrem Blog.
Zu guter Letzt noch Fabian, einen lustigen aber auch zugleich ernsteren jungen Mann in meinem Alter aus Berlin.
Gegen halb sechs kamen auch noch die beiden Studenten-Camper Justus und Nico an. Sie sind am Vortag von Rabanal nur bis nach El Acebo gekommen, an diesem Tag nach Ponferrada gelaufen und den Rest bis nach Villafranca schließlich mit dem Bus gefahren.
Sieben Uhr gab es Abendessen, ein reichhaltiges Menü, zubereitet von den Hospitaleros.
Tag 87 – 12.06.2014 – La Faba (28km)
Da meine Schmerzen im rechten Schienbein am Vortag kaum zu spüren waren und an diesem Morgen fast weg waren, beschloss ich hinauf bis zum O Cebreiro zu kommen. Nicht nur, um den Berg zu bezwingen, sondern auch um endlich nach Galizien, der letzten Provinz auf dem Camino zu kommen.
Auf dem kurzen Stück durch die Stadt traf ich auf Eiko und Tilo. Wir liefen zusammen bis zu der Weggabelung, wo sich der Jakobsweg bis nach Trabadelo hin teilte. Der Hauptweg führte knapp elf Kilometer entlang einer viel befahrenen Nationalstraße und die empfohlene Nebenroute, der „camino duro“ durch die Berge, fernab jeder Zivilisation.
Die beiden entschlossen sich für den einfacheren Weg, auf der Ebene entlang der Straße und ich mich für den Weg steil bergauf. „Irgendwann werde ich die beiden bestimmt noch einmal wieder sehen.“, dachte ich.
Nach einem kräftigen Stück steil bergauf, führte der Weg auf einen Kamm entlang. Immer wieder mit wunderschönen Aussichten über das Tal und zurück nach Villafranca del Bierzo. Ich kam erst durch eine Heidelandschaft, später durch einen Nadelwald und am Schluss durch einen Kastanienwald. Steil bergab ging es dann nach Trabadelo, wo die beiden Wege wieder zusammentrafen und noch weitere neun Kilometer entlang der Straße führten.
Vier Kilometer waren es zunächst bis nach Portela.
Auf der Hälfte dieses Stückes merkte ich plötzlich, dass Blut an mir heruntertropfe. „Wo kam das nur her?“, fragte ich mich im ersten Augenblick. Noch nie im Leben hatte ich ein solch starkes Nasenbluten gehabt. Die Pilger hinter mir dachten aufgrund der Blutspur auf dem Asphalt bestimmt: „Was ist denn hier für ein Massaker passiert?“ Irgendwann hörte es genau so schnell wieder auf, wie es begonnen hatte.
In Portela angekommen, genehmigte ich mir ein Frühstück in einer Bar am Straßenrand.
Immer weiter an der Straße entlang, über Ambasmesta, Vega de Valcarce, Ruitelán kam ich nach Herreriás. Von hier waren es nur noch vier Kilometer bis nach La Faba, die hatten es jedoch in sich. Es ging nur steil bergauf auf einem Feldweg durch den Wald. Nach kurzer Zeit fing mein Schienbein wieder höllisch an zu schmerzen und mir wurde bewusst, dass ich damit unmöglich bis auf den O Cebreiro kommen würde. So entschloss ich mich kurzerhand in der schwäbischen Herberge in La Faba zu stationieren.
Aus Gründen der Kondition hätte ich durchaus noch die fünf Kilometer bis zum
O Cebreiro wandern können, aber mein Schienbein sagte einfach Nein.
Wieso passiert mir so etwas auf den letzten zehn Prozent des Weges und was war der Grund dafür? War es eine Auswirkung auf die drei Marathon-Tage von Castrojeriz nach Mansilla de las Mulas oder waren es die neuen nicht eingelaufenen Wanderschuhe aus Leon? Ich wusste es nicht.
In La Faba angekommen traf ich zunächst auf Regina, etwa eine Stunde später kamen Eiko und Tilo und noch etwas später das deutsche Paar, welches mich am Vortag spontan auf einen Kaffee eingeladen hatte, ebenfalls hier an.
Die schwäbische Herberge wird von den freiwilligen Hospitaleros des Vereins „Vltreia“ geführt und war zu meiner Zeit mit den beiden Deutschen Dieter und Wolfgang besetzt.
Halb sieben kamen Justus und Nico auch noch hier oben an. Die beiden campten dann im Hinterhof der Herberge.
Am Abend unterhielt ich mich mit Dirk, einem Pädagogen, der zusammen mit seinem Schützling Simon unterwegs war. Wir kamen schnell von dem eigentlichen Weg ab und unterhielten uns über die mehr oder weniger große spirituelle bzw. geistige Seite des Weges. Hierbei musste ich immer wieder aufpassen, dass mir nicht gar so viele Tränen kamen.
Simon entschloss sich zu später Stunde noch dazu, genau wie Justus und Nico, im Hinterhof der Herberge zu zelten.
Tag 88 – 13.06.2014 – Samos (34km)
Beim Aufstehen bemerkte ich eine Reihe von drei aufeinander folgender Stiche bzw. Bisse am rechten Wadenbein, eine Bettwanze. Dies erkannte ich sofort, denn diese Tierchen hinterlassen immer drei Bisse, für Frühstück, Mittag und Abendessen.
Gemeinsam mit Eiko und Tilo lief ich gegen sieben Uhr los. Die ersten zwei Kilometer nach Laguna de Castialla waren trotz der Steigung schnell geschafft. Hier lief ich dann etwas schneller bzw. die beiden etwas langsamer und so verloren wir uns. Weitere zwei Kilometer später kam ich am Grenzstein nach Galicien an. Endlich, die letzte Provinz auf dem Jakobsweg. Von dort aus war es nur noch ein guter Kilometer bis zum Gipfel des O Cebreiro mit dem kleinen gleichnamigen Ort (nur etwa 30 Einwohner).
Oben angekommen nahm ich ein Frühstück in einer Bar zu mir und wie hätte es anders sein können, kurze Zeit später kamen die beiden Dessauer Eiko und Tilo auch an. Ich verabschiedete mich von ihnen und zog dann weiter.
Auf dem Weg bergab nach Linares traf ich auf Jürgen und Felix. Sie sind Vater und Sohn gewesen und waren zusammen mit ihrem Vater bzw. Großvater unterwegs, also drei Generationen. In Linares machten sie Pause und so trennten sich unsere Wege leider wieder viel zu schnell.
Über die Passhöhe Alto de San Roque, mit einer gegen den Sturm kämpfenden Pilgerstatue, ging es durch Hospital da Condesa steil bergauf zum Alto do Poio. Hier oben saß auch schon Regina und machte Pause. Ich gesellte mich zu ihr.
Die nächsten sieben Kilometer über Fonfria nach Filloval liefen wir mehr oder weniger gemeinsam und waren beide immer wieder geplättet von der wunderbaren Aussicht. In Filloval machte ich eine kleine Pause und sie zog weiter. Das letzte Stück nach Triacastela führte dann sehr steil bergab. Aber ich war überrascht, wie schnell ich am Ortseingang ankam.
Regina saß auf einem Stein und blätterte in ihrem Reiseführer. Sie blieb hier und so lud ich sie spontan noch auf eine eiskalte Cola ein. Nun stand ich vor der Entscheidung, entweder auch hier zu bleiben, oder noch ca. zwei Stunden weiter nach Samos zu laufen. Da mein Schienbein nicht schmerzte, lief ich weiter.
Auf einer Landstraße führte der Jakobsweg nun durch das Tal des Flusses Sarria hinab zum Dorf San Cristovo do Real. Auf einem Waldweg ging es dann bergauf und bergab durch ein idyllisches Tal. 16 Uhr verließ ich den Wald endlich und hatte einen tollen Blick auf Samos. Nach zehn Minuten leicht bergab hatte ich es geschafft und stand nach 34 Kilometern in der privaten Herberge Val de Samos.
Am späten Nachmittag schaltete ich mal wieder mein Handy ein. Da kam eine Mailbox-Nachricht an. Als ich diese abhörte, war ich etwas erstaunt, wer mir darauf gesprochen hatte, Otto, der Kölner. Er war an diesem Tag in Santiago angekommen und das genau drei Monate nach seinem Start in Leverkusen.
Zum Abend hin wurden die Schmerzen im Schienbein dann leider doch wieder schlimmer. So kam es dann auch, dass ich mich die Treppe in der Herberge eher hochschleppen musste als dass ich ordentlich laufen konnte.
Da kamen mir zwei deutsche ältere Damen entgegen. Die eine fragte mich: „Alles fit?“ „Eigentlich schon bis auf mein schmerzendes Schienbein.“, antwortete ich. Die beiden liefen an mir vorbei die Treppe hinunter und ich hörte nur noch, wie die eine zur anderen sagte: „Ach diese Jugend heutzutage ist doch gar nichts mehr gewohnt.“
„Wenn die wüssten, dass ich bereits fast 2500 Kilometer hinter mir habe.“, dachte ich mir so.
In meinem Kopf befand sich seit einigen Tagen nur noch ein einziger Gedanke, der Gedanke an die Erfüllung meines Traumes. Wollte ich doch noch vor Wochen am liebsten noch einmal in Mainz bzw. Jena anfangen. War es jetzt so, dass ich es nicht mehr erwarten konnte endlich am Kap anzukommen, koste es, was es wollte. Mir war es egal, ob ich mit einem bleibenden Schmerz in den Beinen wieder nach Hause fuhr oder sonst, noch was passieren würde.
Tag 89 – 14.06.2014 – Ferreiros (25km)
In einer Bar direkt neben der Herberge wollte ich eigentlich nur einen Kaffee trinken, konnte jedoch dem Anblick von zwei Donuts nicht Wiederstehen.
Auf der Landstraße führte der Weg zunächst nach Sarria. Etwa ab hier muss ein Fußpilger den Jakobsweg beginnen um in Santiago Anspruch auf die Compostela zu haben. In einer Bar genoss ich einen frisch gepressten O-Saft und im Magdalena-Kloster bekam ich einen Stempel, bevor ich mich auf einer Schotterpiste durch ein schönes Tal machte.
Wie aus dem Nichts fing hier plötzlich mein Magen an, sich zu verkrampfen und zu verdrehen. „Was war nun los? Erst das Schienbein und nun das. Könnten das die Donuts von heute früh sein?“
Über die Dörfer Barbadelo, Rente, Mercado kam ich nach Peruscallo.
Zum Weg konnte ich hier nichts schreiben, außer, dass die Sonne, wie in der Hölle brannte.
Hinter dem kleinen Dorf Lavandeira folgte der 100-Kilometer-Stein.
Zwei Kilometer später kam ich in Ferreiros an und blieb hier in einer Luxusherberge für zehn Euro. Nachdem ich mich geduscht hatte legte ich mich aufs Bett und schlief eine Runde.
Fast drei Stunden später stand ich wieder auf. Meinem Magen ging es nur bedingt besser und auch mein Schienbein pochte immer noch wie wild.
In der benachbarten Bar trank ich einen warmen Tee und aß eine Banane und ein paar Trekkingkekse. Diese Trekkingkekse schleppte ich nun schon seit meinem Start in Deutschland mit mir herum. Für Notfälle hatte ich zwei Packungen davon eingepackt. Dies war nun ein Notfall und so erleichterte ich meinen Rucksack um ein paar Gramm.
Regina war mittlerweile ebenfalls in der Herberge angekommen genauso wie Paul, Antje und Angelika. Die drei kannte ich seit Samos. Sie hatten dort auch in der privaten Herberge übernachtet.
Paul war ein älterer Pilger von Ende 60, Antje und Angelika waren Mitte 40. Alle drei waren das erste Mal auf dem Camino unterwegs.
Etwas später gesellte sich Richard, ein Österreicher, noch zu uns.
Gegen halb sieben Uhr abends verließ ich die Gruppe und legte mich wieder auf Ohr. Etwas besseres konnte ich ja für meinen Magen und Fuß nicht tun.
Eigentlich hätte ich an diesem Tag auch schon in Barbadelo oder einem anderen Dorf bleiben können. Aber der Wille diese Reise endlich zu beenden, war nun größer als je zuvor, größer als jede Vernunft.
Ich wollte unbedingt den 100-Kilometer-Stein sehen.
Auch werde ich mir keinen Tag Auszeit gönnen, ehe ich nicht am Meer bin, obwohl dies eventuell das Beste wäre.
Tag 90 – 15.06.2014 – Ligonde (26km)
Nach einer Nacht, in der ich schlief wie ein Stein, machte ich mich doch glatt schon gegen halb sieben wieder auf den Weg. Mein Magen hatte sich einiger maßen beruhigt, nur das Schienbein schmerzte immer noch wie die Hölle. Dies war mir aber egal.
Im kleinen Dorf Pena, etwa eine Stunde hinter Ferreiros fand ich eine kleine Bar, die bereits offen hatte. So trank ich einen Kaffee und aß Tostadas mit Marmelade.
Weitere neun Kilometer vergingen bis zum Stadtrand von Portomarin. Der Jakobsweg führt zwar auch rein in die Stadt, nur kann man auch gleich am Rand bleiben, wenn man hier nicht übernachten möchte.
Auf der Hälfte der Strecke nach Gonzar liefen Paul und Richard vor mir. Gemeinsam liefen wir weiter. Gleich in der ersten Bar trafen wir wieder auf Regina, Antje und Angelika.
Eine Cola schlägt ja zum Glück nicht gleich auf den Magen, sodass ich wenigstens dadurch ein wenig Energie bekam.
Unsere Gruppe löste sich schließlich auch schnell wieder auf und so folgte ich dem Camino auf kleinen Landstraßen und Schotterwegen über Hospital de Cruz, Ventas de Narón nach Ligonde.
Bei meiner Ankunft, gegen halb eins an der ersten Herberge saßen da auch schon Paul, Regina und Richard. Nicht nur aufgrund meines kranken Körpers beschloss ich, es für diesen Tag gut sein zu lassen und gesellte mich zu den dreien dazu.
Da die Herberge erst um 14 Uhr öffnen sollte, hieß es eineinhalb Stunden warten. Kurze Zeit später kam Lisa, eine Deutsche ebenfalls hier an. Sie und Richard waren sich schon einige Male begegnet, hatten sich dann jedoch aus den Augen verloren.
Gegen 14 Uhr war die Herberge immer noch verschlossen. So fragte ein englisch und spanisch sprechender Pilger ein paar Anwohner.
„Die Herberge hat sonntags geschlossen.“, erzählte er uns dann. Die nächste Albergue im Ort war nur wenige Meter weiter. Wir alle fanden hier noch ein freies Bett.
Am späten Nachmittag zogen wir noch in die nächste Bar. 400 Meter weiter im nächsten Ort. Hier begegneten uns Antje und Angelika, die ein freies Doppelzimmer direkt neben der Bar gefunden hatten.
„Egal ob das meinem Magen bekommt oder nicht. Ich habe Hunger!“, sagte ich, als ich mit einem Sandwich in der Hand aus der Bar kam und mich alle nur fragend anschauten.
Am frühen Abend legte ich mich bereits wieder schlafen. Ruhe und Schlaf bekamen meinen Körper derzeit einfach am besten.
Tag 91 – 16.06.2014 – Ribadiso da Baixo (36km)
Paul war ein Pilger, der immer schon ganz früh auf den Beinen war. So fragte ich ihn am vergangenen Abend, ob er mich denn wecken könnte, wenn er aufsteht, da ich unbedingt bis nach Ribadiso kommen wollte.
Dies klappte hervorragend, sodass ich bereits kurz nach sechs Uhr zusammen mit ihm die Herberge verließ.
Acht Kilometer vergingen bis zu einem kleinen Frühstück in Palas de Rei. Er war schneller mit dem Essen und so zog er schon weiter, während ich noch genüsslich meinen Kaffee schlürfte.
Fast ausschließlich durch die galizischen Eukalyptuswälder kam ich nach zwölf Kilometern in Melide an. In einem Supermarkt kaufte ich mir etwas Verpflegung und ging dann weiter auf dem Weg durch die kleine Stadt.
Hier begegneten mir zwei bzw. drei bekannte Gesichter, das Paar mit dem 4,5 Monate alten Baby, die ich damals in Najera getroffen hatte. Wir grüßen uns nur gegenseitig kurz. „Schön mal auf alte bekannte Pilger zu stoßen“, dachte ich.
Kurze Zeit später verließ ich Melide und traute meinen Augen nicht, vor mir lief eine Schar von Pilgern. Sollten die letzten zweieinhalb Tage nach Santiago, etwa eine Schlacht ums letzte Bett werden?
In einem Wald vor Boente saß am Wegesrand ein gehandicapter Ex-Pilger und verteilte gegen eine kleine Geldspende für eine Stiftung einen selbstgestalteten Stempel. Er trug vom rechten Knie an abwärts eine Prothese und war so bereits mit dem Rad auf dem Camino unterwegs gewesen. Zuerst lief ich an ihm vorbei, drehte mich schließlich aber doch noch um und holte mir auch einen Stempel. Er stempelte meinen Credencial ab und nahm dann einen Bunsenbrenner. Ich dachte nur erschreckend: „Was hat der jetzt vor? Jetzt verbrennt der meinen Pilgerpass!“
Er nahm aber noch eine Wachsstange, schmolz ein Stück und tropfte ein wenig auf eine freie Stelle in meinen Pass. So machte er mir zusätzlich zum Stempel noch ein tolles Wachssiegel rein. Als er damit fertig war und mir meinen Credencial zurückgeben wollte bemerkte er, wie dick der doch war. Er fragte mich auf englisch, ob ich denn aus Deutschland käme?
Ich antwortete ihm: „Ja und ich bin auch von dort los.“
„Darf ich ein paar Bilder von deinen vielen Stempeln machen?“
Ich: „Klar, warum nicht!“
So schoss er ein paar Bilder von meinem Credencial und ich ein Bild von ihm.
Weiter durch den Wald kam ich zunächst nach Boente und kurz darauf nach Castaneda. Die letzten vier Kilometer nach Ribadiso hätte ich nicht machen sollen, merkte ich schnell, denn auf einen leichten kurzen Aufstieg folgte ein steiler Abstieg. Den Schmerz im Schienbein konnte ich nicht mehr definieren und so war ich mehr als glücklich, als ich die Herberge von Ribadiso erblickte.
Ich richtete gerade meinen Schlafplatz ein, da rief es hinter mir: „Hey, Daniel.“ Ich drehte mich um. Es war Regina, die erst wenige Minuten vor mir hier ankam.
Nachdem ich mich frisch gemacht und meine Wäsche gewaschen hatte, wollte ich eigentlich in die benachbarte Bar ziehen. Blieb aber noch kurz am Ausgang der Herberge stehen, um mir das Geschehnis am kleinen Bach, welcher direkt neben der Herberge entlang floss, zu beobachten.
Ein Pilger lehnte sich gegen einen dünnen Baum, welcher etwas über den Bach hinweg ragte. Die anderen machten alle Fotos. Plötzlich kam es wie es kommen musste. Es machte knack, knack, platsch. Der Baum knickte ein und landete samt Pilger im Bach. Ihm selber ist nichts passiert außer, dass er nun eben nass war. Für alle Beteiligten war es die Lachnummer des Tages.
In der Bar schrieb ich Tagebuch und vertrieb mir anschließend noch ein wenig Zeit damit, meine Füße, im eiskalten Wasser des Baches zu baden. Vielleicht half dies ja gegen die Schwellung am Schienbein, welche sich mittlerweile gebildet hatte.
Am Abend ging es meinem Magen dann auch wieder so gut, dass ich zusammen mit Regina essen ging. Das Menü des Tages bestand aus drei Gängen mit jeweils mehreren wählbaren Speisen. Mein Hauptgang: Pommes, Spiegeleier und fettiger Bacon. Etwas Besseres hätte ich mir nicht wünschen können.
Nebenbei lief im Fernsehen noch das Spiel Deutschland gegen Portugal, welches wir dann noch bis zum Schluss anschauten.
Tag 92 – 17.06.2014 – Pedrouzo (23km)
Ich wachte auf, als ein paar Pilger ihren Rucksack nicht gerade leise packen konnten. Es war gerade einmal halb sechs Uhr gewesen.
Bis kurz nach sechs schlummerte ich noch. An Schlafen war eh nicht mehr, zu denken, deshalb stand auch ich auf und machte mich fertig.
Fast nur entlang der Landstraße verlief der Jakobsweg vier Kilometer lang bis nach Arzua. Vor mir lief ein spanisches Paar, offenbar auch Pilger. Die beiden unterhielten sich lautstark, besser gesagt sie stritten sich. Schnell flüchtete ich in ein vollkommen leeres Café und machte Frühstückspause. Ich bestellte mir ein Schokoladencroissant, einen Milchkaffee und einen Zumo (frisch gepresster Orangensaft). Über den Preis staunte ich dann nur noch. Das Ganze kostete mich gerade einmal vier Euro.
Durch die Stadt hindurch führte der Weg nach kurzer Zeit nach Preguntono. Das streitende Paar von Arzua hat sich immer noch nicht einigen können, denn die beiden liefen wieder vor mir und stritten immer noch. Etwas schnelleren Schrittes lief ich an den beiden vorbei.
Im nächsten Dorf, Tabernavella, die nächste Sensation. Vor mir waren drei Pilger. Ein Franzose und ein kanadisches Paar. Ihr Gespräch bekam ich unweigerlich mit. Das Paar fragte, ob er zum ersten Mal auf dem Camino sei?
Er: „Nein, ich bin bereits zum siebten Mal hier.“
„Was, zum siebten Mal. Warum das denn?“, fragten die beiden erstaunt.
Er sagte darauf ganz locker: „Weil es einfach billiger Urlaub ist.“
„Ob das so eine gesunden Einstellung für den Jakobsweg ist?“, dachte ich so, als ich die drei letztendlich überholte.
Neun Kilometer folgten bis nach Salceda. Nach einer kleinen Pause zog ich weiter auf die Nächsten fünf Kilometer nach Santa Irene. An einer Bar traf ich auf Regina, die sich gerade wieder ihren Rucksack umschnallte.
Mehr oder weniger gemeinsam liefen wir die restlichen drei Kilometern bis zum Abzweig nach Pedrouzo. Ich bog hier ab und Regina lief weiter. Sie wollte noch 16 Kilometer bis zur Massenherberge auf den Monte do Gozo bewältigen.
In Pedrouzo fand ich schnell eine gute Herberge und checkte ein. Eine gute halbe Stunde nach mir kam Paul auch hier an. Er berichtete mir, dass er am Vortag nur bis nach Boente gekommen war.
Als ich mich am Nachmittag etwas hinlegen wollte fing ein Pilger wie aus heiterem Himmel an, zu schnarchen. Er lag im Doppelstockbett neben mir, welches nur durch eine Holzwand von dem meinem abgetrennt war. Diese Holzplatte wirkte jedoch wie eine Art Resonanzkörper (Verstärker), sodass sein Schnarchen mehr als nervig wurde. Auch die klassische Musik, die in der ganzen Herberge spielte, konnte diese Geräusche nicht unterdrücken.
Am nächsten Tag komme ich endlich nach Santiago de Compostela.
Tag 93 – 18.06.2014 – Santiago de Compostela (22km)
Halb sechs wachte ich mal wieder auf, denn der halbe Schlafsaal konnte einfach nicht ruhig sein. Ich schaute zum Bett von Paul. Leer. Er war also schon wieder auf dem Weg. Bis etwa um halb sieben versuchte ich noch ein wenig Ruhe zu bekommen, dann stand auch ich auf und verließ kurz nach sieben Uhr als einer der letzten die Herberge.
Entlang von Landstraßen kam ich nach Amenal. Im örtlichen Hotel, welches gleich eine kleine Bar war, frühstückte ich. Einige Zeit später kamen, als kleine Überraschung, Richard und Lisa angelaufen. Die beiden hatten noch einen dritten mit im Schlepptau. Gerd, aus Österreich, stellte er sich vor.
Gerd war ein echter Abenteurer gewesen. Er hatte bereits eine Weltreise mit Hauptteil in Asien hinter sich. Seine Geschichten darüber schrieb er in einem Blog nieder.
Ein paar Kilometer lief ich parallel mit ihnen, bevor sie noch mal kurz eine Pause machten.
Vorbei am internationalen Flughafen von Santiago kam ich gegen halb zehn Uhr am Vormittag an die Stadtgrenze. Zwei Stunden vergingen nun aber noch bis zum Monte do Gozo, der letzten Erhebung vor Santiago.
Keine ganze Stunde darauf befand ich mich schließlich am Ortseingang. Nun waren es nur noch wenige Schritte durch die Stadt hindurch bis zum Plaza de Obradoiro, zu Kathedrale.
Halb eins hatte ich es geschafft. Ich stand, wie auch bereits vor zwei Jahren, vor der Kathedrale von Santiago de Compostela.
Leider wurde mein Freudenmoment etwas getrübt, denn die Hälfte der Kathedrale wurde gerade renoviert.
Ohne mich lange hier aufzuhalten, lief ich zum Hostal, in welchem ich mir am Vortrag ein Bett reserviert hatte, und stellte meinen Rucksack ab. Der Blick aus dem Fenster: ein echter Lichtblick, genau auf die Kathedrale.
Etwas später ging ich zurück zum Pilgerbüro, um dort meine Compostela abzuholen. Zusammen mit einem älteren deutschen Paar stellte ich mich an die Schlange an. Kurz darauf kam Paul an, ging aber wenige Minuten später wieder. Ihm dauerte es einfach zu lange und er wollte später noch einmal wiederkommen.
Insgesamt wartete ich zusammen mit dem deutschen Paar nur knappe 45 Minuten.
Schon bei vielen Pilgern, die aus dem Pilgerbüro wieder heraus kamen und ihre Compostela in der Hand hielten, sah ich, dass das Design überarbeitet wurde und auch noch eine weitere Neuerung: Man konnte sich eine zweite Compostela ausstellen lassen. Diese war dann etwas größer, im Querformat, mit Angaben zum Start und Strecke an gepilgerten Kilometern. Allerdings kostete diese drei Euro.
Als ich an der Reihe war staunte der nette Herr hinter dem Schalter nicht schlecht, als er meinen Credencial in den Händen hielt und abstempelte.
Er händigte mir die normale Compostela aus und ich fragte noch nach der anderen. Er nahm einen Vordruck, trug meine Angaben ein und fragte mich nach den gelaufenen Kilometern. „3000“, gab ich ihm als wahre Antwort. Er blies die Backen auf, verdrehte die Augen und schrieb dann aber ohne einen Kommentar zu verlieren, die Zahl an die dafür vorgesehene Stelle.
Auf dem Weg zur Touristeninformation, in der ich mir einen Stadtplan holte, sah ich einen bekannten Pilger. Zuerst traute ich meinen Augen nicht, er war es aber doch gewesen. Emil, aus La Reunion. Ihn hatte ich vor Wochen mal für zwei Tage in Frankreich gesehen und dann nie wieder.
Zurück im Hostal duschte ich und ruhte mich ein wenig aus. Zwei andere Betten in meinem Zimmer waren mittlerweile auch bezogen.
„Ist das deine Compostela?“, fragte mich eine junge Frau, als ich gerade die Rolle mit den beiden Urkunden in der Hand hielt, um sie wieder in den Rucksack zu packen.
Ich: „Ja.“
Sie: „Darf ich mal sehen?“
Ich reichte sie ihr rüber.
„Du bist doch total verrückt! Wie kann man denn nur 3000 Kilometer laufen?“, rief sie Augenblicke später.
Ich: „Das war nur ein Traum von mir!“
Sie: „Und nun? Als Beweis hast du dieses Stück Papier.“ Sie gab mir die Rolle zurück.
Ich dachte nur so: „Viel mehr ist es ja auch nicht, als ein Stück Papier. Aber die Erinnerungen an die Reise kann mir keiner nehmen.“
Kurz vor 16 Uhr ging ich wieder los und traf mich am Nordportal der Kathedrale mit Regina. Wir suchten uns eine nette kleine Bar aus und redeten über die bevorstehenden Tage bis nach Finisterre. Spätestens dort wollten wir uns wieder sehen.
Am Abend setzte ich mich noch etwa 30 Minuten lang auf den Platz vor der Kathedrale. Dabei ließ ich mir nicht nur die vergangenen 93 Tage von Mainz aus, sondern auch die 16 Tage, welche mich von Jena bis nach Mainz brachten, durch den Kopf gehen.
Santiago de Compostela war erreicht. Der größte Teil der Strecke lag hinter mir, vor mir standen nun keine 100 Kilometer mehr. Meinem Schienbein ging es zwar nach wie vor nicht besser, aber über den Schmerz kann ich hinweg sehen.