Einleitung

Meine lange Reise von zu Hause bis ans Ende der Welt ist beendet.
Dieser Weg war länger als alles andere vorher und wahrscheinlich auch dadurch die abenteuerlichste Reise.

Am 01. März 2018 ging es los … Wo?, Na da wo der richtige Jakobsweg los geht … zu Hause, für mich war dies die Stadt Jena, in Thüringen (Mitteldeutschland).

Nach gut vier Wochen, in denen ich immer Richtung Bodensee lief, verließ ich Deutschland und machte mich, mit einem kleinen Umweg durch die österreichischen Städte Bregenz und Dornbirn, auf in die Schweiz.

Dieses wunderschöne Land hatte ich gute drei Wochen unter meinen Füßen. Drei Tage davon war es wettertechnisch nicht ganz so schön, die restliche Zeit gab es fast nur Sonne.

Am 22. April übernachtete ich in Beaumont, den ersten Etappenort in Frankreich, jenes Land was mir viel genommen und noch mehr zurückgegeben hat. In den ersten Tagen wollte ich so schnell wie möglich wieder raus, ich verstand null, kannte keine Sau und fühlte mich wie ein Mensch der nicht weiß wohin er gehört. Doch 50 Tage später, kurz vor der Grenze nach Spanien, wollte ich am liebsten noch mehrere Wochen in Frankreich bleiben.

Anschließend kam Spanien, das letzte Land der Reise, die letzten knapp 1000 Kilometer.

Hier war alles dabei. Die ersten vier Wochen der Reise in Deutschland waren einsam, in Spanien fühlte ich mich manchmal trotz vieler Menschen auf dem Weg noch einsamer. Tausende Höhenmeter durch die Schweiz, in Spanien gab es Etappen welche um Längen anstrengender waren, egal wie weit man bereits unterwegs war, hier wurde man immer wieder erneut auf die Probe gestellt. Wälder und weite Flächen in Frankreich, dies gab es auch in Spanien und durch die Vielzahl an Stränden und Küsten-Abschnitte fand meine Reise hier ein würdiges Ende.

Am 20. Juli 2018, 142 Tage nach meinem Start in Jena, kam ich am Kap Finisterre an, dem Ende der Welt, dem Ende meiner Reise. Gut 3333 Kilometer hatte ich in den Beinen und feierte am Abend, zusammen mit guten Freunden und einen Überraschungsgast (danke Antje 🙂 ), meinen 30. Geburtstag.

Einige Tage darauf, nachdem ich in Finisterre die Seele baumeln lies und einen Abstecher nach Muxia machte, natürlich zu Fuß, trat ich den Heimweg an. Mit dem Bus von Finisterre nach Santiago de Compostela und einen Tag darauf den Bus in Richtung Deutschland. 33 Stunden waren es bis Frankfurt am Main. Zu guter Letzt nur noch ein paar Stunden mit der Deutschen Bahn, etwa sieben Kilometer wandern und ich war wieder zu Hause. 150 Tage waren vergangen. 

All meine Erlebnisse, Höhen, Tiefen und Wanderbekanntschaften habe ich hier niedergeschrieben.

Das Geschriebene ist sehr nah am Wandertagebuch gehalten, aber bitte versteht, dass ich Euch natürlich nicht alles erzählen kann.

Viel Spaß beim Lesen


Hier noch zwei drei kleine Hinweise zu den Erzählungen:

  • die Erzählungen entsprechen den Tatsachen, den wahren Erlebnissen
  • die Namen (inkl das Alter) der Begegnungen wurden weitestgehend nicht verfremdet (wenn dem so ist, wird explizit darauf hingewiesen)
  • Bilder sind original und wurden nicht bearbeitet, außer das Wasserzeichen
  • fremdsprachige Gespräche wurden übersetzt